Klamotten kauft man nicht mehr, man holt sie sich. Nichts drückt die Überlegenheit und Arroganz deutscher Consumer-Kids besser aus, als ihre Kleidungsstücke bereits vor dem Kauf als praktisch wertlos zu charakterisieren, keinen Gedanken darauf zu verschwenden, unter welchen Umständen diese Kleidung hergestellt wird. Nur 2–3 Eurocent im Verkauf mehr, würden — wenn sie denn der Näherin in Bangladesh in vollem Umfang zugute kämen — dieser Näherin ein auskömmliches Leben ermöglichen. Doch die internationalen Einkäufer der Mode– und Kaufhausketten suchen immer den günstigsten Preis — natürlich im Auftrag des Konsumenten zu Hause, wie vorgegeben wird.
Und dem Verbraucher ist es egal. Hauptsache billig. Geiz ist geil-Mentalität, sie lebe hoch. Warum sollte ein Teenager in Deutschland über die Produktionsbedingungen seiner Klamotten nachdenken? LK
Ja, warum wohl?